Eine kleine Hintergrundstory
Es begann irgendwie alles beim Hackday 2018 im Moerser Rathaus. Damals brachte die ‚Bahnhofsoma‘ ein erstes Gateway mit. Sie erzählte anschließend etwas von kleinen Datenpaketen, von großen Übertragungsreichweiten und sehr interessanten Einsatzmöglichkeiten. Hierdurch keimte ein zartes Pflänzchen mit dem Namen „LoRaWAN“ auf.
Zunächst noch sehr zierlich und eher unscheinbar, legte dieses kleine Ding spätestens nach dem Moerser Hackday 2019 prächtig an Wachstum zu. An diesem Wachstum waren diverse Institutionen und Personen beteiligt. Exemplarisch seihen hier die Stadtverwaltung Moers, das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) als eigenbetriebsähnliche Tochter der Stadt Moers oder die ENNI Stadt & Service von institutioneller Seite genannt.
Aber auch aus der Zivilgesellschaft erfolgten Beiträge und diverse kreative Inputs. Hier seien u.a. die Community vom Code for Niederrhein, Personen aus dem Moerser Hackerspace, die Community von ‚The Things Network Rhein-Sieg‘ oder der LoRa-Enthusiast Casper Armster genannt.
Die Motivationen der o. g. Beteiligten für das Thema LoRaWAN waren durchaus breit gestreut (von der bloßen Freude am Tüfteln mit Daten und Technik bis hin zum Entwicklen von professionellen Anwendungsszenarien). Geeint waren alle im Willen zum Aufbau eines stadtweiten LoRaWAN-Netzwerkes.
Wie ist der aktuelle Stand?
Botanisch ausgedrückt: Aus dem einst kleinen Pflänzchen – dem o. g. Indoor-Gateway der Bahnhofsoma - ist mittlerweile eine durchaus beachtliche Wiese entstanden. Neben fertigen LoRa-Lösungen von der Stange wurden auch diverse selbst zusammengestellte Gesamtlösungen (auch im Outdoor-Modus) in Betrieb genommen.
Wer sich im TTN Mapper die Moerser LoRa-Landschaft näher ansieht, wird (Stand: August 2019) bereits 8 städtische Gateways entdecken. Aber auch private Gateways aus der Bürgerschaft oder von örtlichen Unternehmungen sind im Stadtgebiet zu finden. Am Ende stellt dieser (Zwischen-)Stand bereits ein schönes Beispiel von parallelem institutionellem und zivilgesellschaftlichem Engagement dar.
Neben der Grundinfrastruktur sind bereits auch erste Anwendungsbeispiele oder wie man neuerdings auch gerne zu sagen pflegt sog. ‚Use Cases‘ entstanden. Die Live-Übertragung von Wassertemperaturen aus dem Bettenkamper Meer – einem Naturfreibad – oder die Festival-Tracker der mobilen Musikbühnen beim Moers Festival 2019 sind nur zwei exemplarisch genannte Anwendungsbeispiele, über die bereits z. B. im Blog ‚smartcountry‘ berichtet wurde.
Auf der diesjährigen FrOSCon wurde im Kreise diverser LoRa-Enthusiasten der Gedanke einer lokalen ‚The Things Network Community‘, wie sie bereits in diversen Städten und Regionen existiert, geboren. Auch wenn in Moers gegründet, so sind die Gründer davon überzeugt, dass man einen Community-Gedanken nicht zwanghaft an der Stadtgrenze abbrechen lassen muss. Daher wurde auch bewusst der regionale Name ‚Niederrhein‘ gewählt. Über solch eine Community soll die Gelegenheit des sich gegenseitigen Vernetzens und Austauschens unterstützt werden.
Wie geht es weiter? Was sind die Ziele?
Der aktuelle Stand ist zwar erfreulich, kann aber nur ein Zwischenstand sein. Wünschenswert wäre der Aufbau eines stadtweiten IoT-Netzwerkes. Im Idealfall hört das Netzwerk jedoch nicht an den Stadtgrenzen auf und breitet sich über den ganzen Niederrhein aus.
Wer also Spaß an IoT, Hardware, Software, Datenerfassung oder Funknetzwerken hat, ist herzlich eingeladen sich einzubringen und in dieser Community mitzuwirken. Es werden zukünftig auch Treffen stattfinden, die Termine werden über unseren Twitter Account bekannt gegeben.
Über die Gründer der Community
-
Marvin Halle
Angestellter beim Zentralen Gebäudemanagement (ZGM) der Stadt Moers, interessiert sich für die Themen Elektronik, Netzwerktechnik und IoT -
Thomas Waerder
Arbeitet im Fachdienst 3.4 – Informations- und Kommunikationstechnik der Stadt Moers, interessiert sich für Bits & Bytes und Digitalisierungsprozesse, tüftelt gerne an Anwendungen und Technik